Funktionsdiagnostik / Funktionstherapie
Das Kausystem des Menschen besteht aus den Zähnen, der Kaumuskulatur und dem Kiefergelenksapparat mit dessen Knochen-, Knorpel- und Bänderstrukturen. Ein störungsfreies Funktionieren dieses komplizierten Systems ist gewährleistet, wenn Ober- und Unterkieferzähne gleichmäßig harmonisch aufeinandertreffen, während sich die Gelenke in der Zentrallage (Ruhelage) befinden.
Die Steuerung der Bewegungsvorgänge des Unterkiefers erfolgt über äußerst feinfühlige Tastorgane im Zahnhalteapparat. So ist es sogar möglich, ein Haar zwischen den Zähnen zu fühlen. Führungsflächen an den Frontzähnen lenken den Unterkiefer in die richtige Position.
Dieses Steuerungssystem kann gestört sein, durch fehlende oder störende Kontakte an Zähnen oder bei Zahnersatz (falsche Zahnstellung, fehlende Zähne).
Dies führt zu starken muskulären Überbelastungen (Kräfte bis 80 kg), welche sich im Kieferbereich äußern durch
- nächtliches Zähneknirschen und -pressen
- Kiefergelenksschmerzen und -knacken
- Zahnabschliff
- Kauschwierigkeiten
- Zahnfleischrückgang
- Kaumuskelverspannungen.
Da die Muskeln des Kausystems über Funktionsketten mit der Wirbelsäulenmuskulatur in Verbindung stehen, gehen die Beschwerden häufig über den Bereich des Kopfes hinaus, es entwickelt sich ein CMD-Syndrom (CMD steht für "craniomandibuläre Dysfunktion").
Die Symptome können sein:
- Kopfschmerzen, Migräne
- Schmerzen in Hals- und Rückenmuskulatur
- Blockaden der Wirbelsäule
- Tinnitus
- Sehstörungen
- Schlafstörungen