Parodontologie / Behandlung von Zahnfleischerkrankungen
Die Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) ist heute die häufigste Ursache für Zahnverlust. Wird sie nicht behandelt, führt sie zum Abbau des Knochens, der den Zahn umgibt und hält und damit zu Zahnlockerung. Parodontitis kann unabhängig vom Alter, an nur einem oder an mehreren Zähnen gleichzeitig, unterschiedlich schnell und in verschiedenen Schweregraden auftreten. Da die Erkrankung relativ beschwerdefrei und meist ohne Schmerzen voranschreitet , wird sie vom Patienten selbst häufig erst sehr spät erkannt.
Bakterien, die Parodontitis verursachen können Wechselwirkungen mit Allgemeinerkrankungen auslösen. Mit Parodontitis besteht ein erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall), rheumatische Erkrankungen, Diabetes und bei Schwangeren eine siebenfach erhöhte Wahrscheinlichkeit für Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht des Kindes.
Ursachen der Parodontitis
Parodontitis wird verursacht durch bestimmte Bakterien, die sich im sogenannten Biofilm ("Bakterienschleim") auf den Zahn- und Wurzeloberflächen festsetzen. Das Abwehrsystem des Körpers versucht, diese Bakterien zu eliminieren. Diese Abwehrreaktion beseitigt jedoch nicht nur die Bakterien, sondern zerstört auch den Zahnhalteapparat.
Die Entzündungsreaktion wird durch weitere Risikofaktoren verstärkt. Dazu gehören insbesondere erbliche Veranlagung, Rauchen, Stress, hormonelle Faktoren (Östrogene) und Stoffwechselerkrankungen (Diabetes).
Im Frühstadium kann eine Parodontitis meist durch Vorsorgemaßnahmen (professionelle Zahnreinigung, angepasste Zahnpflege) kontrolliert werden und bedarf keiner Behandlung. Bei fortgeschrittener Erkrankung können wir durch vielerlei Behandlungstechniken nicht nur die Erkrankung zum Stillstand bringen. In bestimmten Fällen kann auch bereits verloren gegangenes Gewebe (Knochen, Zahnfleisch) wieder aufgebaut werden.